Resolution des Katholikenrates der Region Düren

Wald statt Kohle (c) Hambacher Forst / Zobel Natur

Unverzügliche Reduzierung des Braunkohleabbaus

Im März 2016 hat der regionale Katholikenrat den Aufruf für eine friedliche Lösung des Konfliktes im Zusammenhang mit der Rodung des Hambacher Waldes und der Gewinnung und Verstromung von Braunkohle unterzeichnet.

Zwischenzeitlich hat es mehrere Presseveröffentlichungen gegeben, die auf der einen Seite eine weitestgehende Schonung des Waldes fordern, die aber auf der anderen Seite nicht von Verhandlungsbereitschaft des Tagebaubetreibers zeugen.

  • am 8. September in den DN: "Dieses Plakat zeugt nicht von Gesprächsbereitschaft"
  • und einige Zeit später als Reaktion auf die Forderung des Waldführers Michael Zobel zur Aussetzung der anstehenden Rodungssaison "Hambacher Forst wird gerodet"

Der Besuch unserer Ministerpräsidentin Kraft gibt uns Anlass, diese Resolution zu formulieren. Frau Kraft wird zietiert: "Der bereits begonnene Strukturwandel muss weiter ohne soziale und ökonomische Brüche gestaltet werden. Hieran müssen das Unternehmen und die Bundespolitik aktiv mitwirken."

Wir als Christen fühlen uns gerade durch die Enzyklika unseres Papstes zum Handeln aufgerufen.In Laudato Si unter Nr. 165 heißt es: "Wir wissen, dass die Technologie, die auf der sehr umweltschädlichen Verbrennung von fossilem Kraftstoff - vor allem von Kohle ... - beruht, fortschreitend und unverzüglich ersetzt werden muss."

Wir fordern deshalb RWE und die Landtags- und Bundestagsabgeordneten auf, sich aktiv für eine unverzügliche Reduzierung des Braunkohleabbaus und der Braunkohleverstromung einzusetzen. Nur so lassen sich die Forderungen des Parisabkommens, das kürzlich auch von Deutschland ratifiziert wurde, einhalten. Außerdem ist die Erhaltung eines möglichst großen Teils des Hambacher Waldes aktiver Umweltschutz und ein Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung, wie sie auch Papst Franziskus fordert.

Monika Ollig, Vorsitzende

Irene Mörsch, 2. Vorsitzende

Laudato Si

Umwelt (c) www.pixabay.com

Brief an die GdG-Räte und Mitglieder des Regionalen Katholikenrates Düren

Bei der diesjährigen Vollversammlung des Katholikenrates wurde eine Einführung in die Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus gegeben.

Es geht darin um die vom Menschen mit verursachte Erwärmung des Planeten, um unsere Wegwerf- und Abfallgesellschaft, um unseren Umgang mit der Schöpfung und um unser Wirschaftssystem. Papst Franziskus fordert einen konsequenten Wandel im Umgang mit unserer Welt und nimmt gerade uns Christen in die Pflicht.

Dieses Thema haben wir im Vorstand als eines unserer vorrangigen Handlungsfelder gewählt und einen für alle Interessierten offenen Arbeitskreis gegründet (Das nächste Treffen ist am 15.11. um 18:30 Uhr im Büro der Regionaldekane).

Bei unserem ersten Treffen ist uns der "Grüne Hahn" der evangelischen Kirche vorgestellt worden; auch das Bistum Aachen hat im Jahr 2014 das Projekt "Energiemanagement im Bistum Aachen" ins Leben gerufen, das in der Abteilung 4.3 Beratung und Kirchliche Aufsicht angesiedelt ist. Die Projektreferentin für Energiemanagement Frau Christiane Schmitz und der zuständige Abteilungsleiter Herr Rutte Merkel haben uns informiert:

In Klimaschutzteilkonzepten werden Planungs- und Entscheidungshilfen für größere Bauvorhaben des Bistums erstellt, und über den Energiefonds sind Zuschüsse für Sanierungsarbeiten an kirchengemeindlichen Immobilien möglich.

Darüber hinaus gibt es mannigfaltige Möglichkeiten in jeder Pfarre/Gemeinde/GdG, die Forderungen der Enzyklika umzusetzen. Um zu ermitteln, was in Ihrem kirchlichen Bereich nötig und möglich ist, können die folgenden Fragen hilfreich sein:

  • Wie ist der Energieverbrauch der kirchlichen Gebäude?
  • Welches Verbesserungspotential gibt es?
  • Werden in den Büros recycelte Materialien eingesetzt?
  • Werden so weit wie möglich fair gehandelte Produkte verbraucht?
  • Werden biologisch angebaute und lokale Produkte bevorzugt?
  • Wird bei der Verpachtung von Kirchenland auf ökologische Standards geachtet?
  • Wird Abfall vermieden und getrennt gesammelt?

Diese Liste ist nur ein Vorschlag, es fallen Ihnen sicherlich noch andere Möglichkeiten ein zum schonenden und nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung.

In enger Zusammenarbeit mit den Kirchenvorständen sollte in jeder Gemeinde in einem offenen Dialogprozess über die Forderungen und Möglichkeiten der Umsetzung der Enzyklika Laudato Si nachgedacht und entschieden werden.

Monika Ollig, Vorsitzende
Irene Mörsch, 2. Vorsitzende